Sommerfeste, Grillabende, Hochzeiten – der erste Sommer nach Corona (zumindest nach den Kontaktverboten) neigt sich dem Ende und die Bikinifigur gleich mit. Bevor die Lebkuchen die Supermarktregale erobern, sollen die Bratwurst-Pfunde weg. Im Zuge dessen fällt oft der Begriff Intervallfasten, auch intermittierendes Fasten genannt und dessen unterschiedliche Methoden wie 16:8 oder auch 5:2. Dazu später mehr. Nur ein weiterer Diät-Trend zum kurzfristigen Abnehmen? Keinesfalls, denn das Intervallfasten ist so alt, wie der Mensch selbst.
Kühlschrank auf, Kühlschrank zu – das Überangebot an Essen ist ein lästiges Phänomen der Neuzeit. Ursprünglich, wir sind wieder bei den Jägern und Sammlern, ist es der Mensch gewohnt, längere Zeit auf Nahrung zu verzichten. Und das ist auch gut so. Denn durch das ständige Naschen und Snacken kommt der Körper nicht zur Ruhe. Die körpereigene Polizei und auch die Müllabfuhr haben keine Chance sich auf die Entrümplung zu konzentrieren, wenn sich ständig alles um die Verdauung dreht, der Fokus auf dem Energiestoffwechsel liegt.
Kann Krankheiten vorbeugen
Fasten wir hat der Körper Zeit dafür, die Selbstreinigung der Zellen (Autophagie genannt) zu aktivieren. Ungenutztes zu beseitigen und kaputtes zu reparieren.
Und noch viel mehr: Wissenschaftliche Studien lassen nur erahnen, welche positiven Auswirkungen der temporäre Verzicht auf Nahrung haben kann:
- Intervallfasten kann einer Fettleber entgegenwirken, vorbeugen und somit auch das Risiko an Diabetes zu erkranken, minimieren.
- Es kann Symptome von Autoimmunerkrankungen mindern, da durch das Fasten, weniger Entzündungsbotenstoffe produziert werden.
- Zudem geht man davon aus, dass durch das Kurzzeitfasten Bluthochdruck oder auch Demenz vorgebeugt werden kann.
- Weitere Studien befassen sich damit zu belegen, inwieweit das Intervallfasten im Kampf gegen Krebs helfen und sogar allgemein lebensverlängerend sein kann.
So viele Pros, wo ist der Haken?
Wie bei allen Dingen, die sich um das Thema Verzicht drehen – Disziplin. Denn auch die darf beim Intermittierenden Fasten nicht fehlen. Der Tag hat 24 Stunden – ausreichend Zeit, um zu Essen oder zu Fasten – die Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen.
Am beliebtesten: Die 16:8 Methode
Die verschiedensten Methoden des Intervallfastens im Überblick, beginnend bei „Anfängern“:
- 16:8: Für den Einstieg geeignet ist die Methode 16 Stunden essen und 8 Stunden fasten. Im Grunde lässt man hier eine Mahlzeit weg – das Frühstück oder das Abendessen. Je nachdem, wie gut man damit zurechtkommt, kann die Aufteilung variable angepasst werden, in 15:9, 14:14 usw. Wichtig ist: Softer Einstieg, jeder Körper reagiert anders und je nach den Essgewohnheiten kann der Körper mit Kopfschmerzen oder Müdigkeit antworten.
- 20:4: Eine Steigerung für Fortgeschrittene wäre die Option nur eine Mahlzeit am Tag zu sich zu nehmen, das Essensfenster entsprechend klein zu halten, wie 19:5, 20:4 usw.
- Profis gehen gerne zu den Methoden 6:1, 5:2 oder in 10in2 über: Hier stehen die Zahlen nicht mehr für die Stunden, sondern für Tage.
- 6:1: Einen Tag in der Woche für 24 Stunden fasten
- 5:2: Entsprechend zwei Tage in der Woche für 24 Stunden fasten und
- die wohl „härteste“ Variante 10in2, abwechselnd: Nur jeden zweiten Tag etwas essen, um dann wieder 24 Stunden zu fasten. Diese Methode wird auch alternierendes Fasten oder Alternate Day Fasting genannt
Wichtig: Im Fokus steht hier nicht die Gewichtsreduktion, sondern die gesundheitlichen Aspekte. Denn was zwischen den Fastenperioden gegessen wird, schreibt keine der Varianten vor und bietet entsprechenden Spielraum. Der Gesundheit und der Figur bringt es natürlich wenig, wenn das Essensfenster ausschließlich für Fast Food und Süßigkeiten genutzt wird.
Eine Sache der Einstellung
Deswegen unsere Tipps:
- Keine Völlerei nur, weil „man jetzt essen darf“: Kalorien, Zucker und Fett werden auch
durch das Intervallfasten nicht unschädlich gemacht. - Gemeinsam, anstatt einsam: Vielleicht findet sich ein Fastenpartner oder zumindest
fällt es leichter, wenn man das eigene Umfeld darüber informiert, wann man fastet, damit man seine Fastenzeiten besser planen und durchhalten kann. - Achtung bei Getränken: Fasten heißt auch auf flüssige Kalorien zu verzichten. Wasser und ungesüßter Tee sind willkommen,
- Tracken: Mithilfe von Apps rund um das Thema Fasten fällt es leichter seine Erfolge zu sehen und vor allem auch die Zeiten zu beachten.
Intervallfasten ist keine Ernährungsumstellung und keine Diät, auch wenn es zur Gewichtsreduktion führen kann. Es ist viel mehr eine Einstellung. Eine Einstellung weg vom „zu viel“ und hin zum Ursprung. Im Gegensatz zum kurzfristigen Heilfasten eignet sich das intermittierende Fasten auch als dauerhafte Form der Ernährung.
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und auch andere Lebensbereiche entrümpeln möchte, dem empfehlen wir unseren Beitrag zum Thema Verzicht und „weniger ist mehr“: Datenmüll
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