Erfolgreiche Gesprächsführung Teil 2 – Gesprächsstörer erkennen

Inhaltsverzeichnis

 

Elemente, die die Kommunikation zwischen Personen erschweren, werden als Gesprächsstörer bezeichnet. Gesprächsstörer sorgen beispielsweise dafür, dass ein Gespräch ins Stocken gerät, abbricht oder Abwehrreaktionen beim Gesprächspartner auslöst. Sich Gesprächsstörer bewusst zu machen, ist der erste Schritt, diese zu vermeiden.

 

Gesprächsstörer 

 

Im Weiteren lernst du die zehn gravierendsten Gesprächsstörer kennen.

 

Befehlen 

 

Ein Befehl wird aus der Auffassung heraus erteilt, dass der/die Andere sich ohne unsere Anweisung nicht korrekt verhält. Zum Beispiel: „Fahr nicht so schnell!“, „Trink nicht so viel!“ Dies kann beim Gegenüber trotziges Verhalten auslösen.

 

Überreden

 

Oft soll der Gesprächspartner durch Schmeicheleien zu einem Verhalten bewegt werden. „Du würdest mir riesige Freude machen, wenn…“ Auch hierauf ist die Reaktion meist Trotz oder eine andere innere Abwehrhaltung.

 

Warnen und Drohen 

 

Beim Warnen und Drohen wird meist an den Schwachpunkten des Anderen angesetzt. Das Gegenüber soll durch das Aufzeigen möglicher Folgen „endlich einsichtig“ werden. Zum Beispiel: „Du wirst schon sehen, was du davon hast.“

 

Vorwürfe machen 

 

Vorwürfe verletzen die Würde, stehlen das Selbstvertrauen und nagen an der Selbstachtung des Anderen. Außerdem führen sie meist zu einer trotzigen Schuldzurückweisung. Du solltest also gut über einen Vorwurf nachdenken, schließlich ist das Kind ja eh bereits in den Brunnen gefallen. Oft fordern wir eine Begründung für etwas, was ohnehin nicht mehr zu ändern ist. Zum Beispiel: „Warum bist du nicht pünktlich?“

 

Bewerten 

 

Wir Menschen stehen vielfach unter dem Drang, alles für gut oder schlecht heißen zu müssen, obwohl wir nicht nach unserer Meinung gefragt wurden oder in unserer Position nicht die entsprechende Notwendigkeit gegeben ist. Manchmal ist es besser, dann auf eine Bewertung zu verzichten, denn negative Bewertungen können als Angriff auf die eigene Person verstanden werden und eine positive Bewertung kann dazu führen, dass der Gesprächspartner sich klein und unselbstständig fühlt.

 

Herunterspielen 

 

Das Herunterspielen der Probleme oder Belange des Anderen sind meist gut gemeint, aber selten erwünscht. Wir können nicht beurteilen, was für den/die Andere/n kleine oder große Bedeutung hat. Zum Beispiel: „Ach die Aufgabe deiner Chefin ist doch total simpel!“ Herunterspielen kann dazu führen, dass zukünftig keine Schwierigkeiten mehr angesprochen werden.

 

Nicht ernst nehmen, ironisieren, verspotten 

 

Auch dies kann dazu führen, dass Probleme nicht mehr angesprochen werden oder ein Gespräch grundsätzlich vermieden wird. Der Gesprächspartner wird durch ironische Bemerkungen weniger ernst genommen.

 

Lebensweisheiten zum Besten geben 

 

Lebensweisheiten können gut gemeint sein und sind sicherlich in machen Situationen hilfreich. Sie sind aber nicht angebracht, wenn Du dich nicht mit dem Gesagten deines Gegenübers auseinandersetzt, sondern lediglich einen Spruch wie „Kommt Zeit kommt Rat“ anbringst.

 

Ausfragen 

 

Zu viele Fragen führen zu einem Interview und nicht zu einem Dialog. Mit W-Fragen solltest Du besonders vorsichtig umgehen. Sie erhalten sehr oft schon eine Unterstellung und befriedigen bloße Neugier, anstatt auf das Gegenüber einzugehen. Zum Beispiel: „Wo warst du?“ oder „Warum hast du so lange für die Aufgabe gebraucht?“ Warum-Fragen sind besonders hinderlich für Gespräche, da diese eine Rechtfertigung voraussetzen.

 

Ratschläge erteilen 

 

Ähnlich wie bei den Bewertungen werden die meisten Vorschläge und Lösungen ungebeten erteilt. Damit drückst Du jedoch unterschwellig aus, dass der Andere deine Hilfe braucht und alleine nicht zurechtkommt. Daher prüfe gut, ob Bedarf an einem Ratschlag besteht. Unzählige Ratschläge werden dankend angenommen und nicht ausgeführt. Denk z.B. einmal daran zurück als du zuletzt erkältet warst. Viele wünschen dir gute Besserung und haben zudem noch einen Ratschlag parat wie „trink viel und ruh‘ dich aus“, anstatt auf dich und deine Gefühlslage einzugehen.

 

Hast du Erfahrungen mit Gesprächsstörern oder dich an der ein oder anderen Stelle wiedererkannt? Lass mir gerne einen Kommentar da.

 

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Ronald Wendel

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