Ja oder Nein? Jein! Wie triffst Du Deine Entscheidungen?

Inhaltsverzeichnis

Kennst Du Dich und Deine wahren Bedürfnisse? Kannst Du beispielsweise ein ungutes Bauchgefühl von unbegründeten Sorgen unterscheiden? Lies hier, welche Strategien Du zur Entscheidungsfindung anwenden kannst und was Dich wirklich auszeichnet.

 

Die meisten Menschen beschreiben sich selbst als „ein bisschen verrückt“ oder „anders“. Aber müssen wir wirklich alle so individuell sein? Immerhin ist „Das hat doch jeder“ heutzutage fast schon eine Beleidigung. Tattoos, Kleidung, Einrichtungen, alles muss individuell sein.  Oder einem Trend folgen. Aber selbstverständlich nicht zu sehr, sonst wirkt es nachgemacht.

Aber wie sollen wir so herausfinden, wer wir sind und was wir wirklich wollen? Sind wir überhaupt frei in unseren Entscheidungen? Allein schon sozialisationsbedingt ist die Antwort: NEIN. Sicherlich nicht. Aber darum soll es gar nicht gehen, sondern vielmehr um die Frage, wie wir uns selbst sehen und spüren bzw. ob wir uns selbst sehen und spüren.

Vielleicht kennst Du das auch, Du stehst vor einer wichtigen Entscheidung und weißt einfach nicht, was richtig ist. Zuallererst: „Richtig“ und „falsch“ sind größtenteils konstruierte, also von Menschen gemachte Wahrheiten und können sich je nach Gesellschaft unterscheiden. Diese Frage hilft uns also nicht wirklich weiter.

Ein zerknüllters Blatt Papier liegt neben einem angekauten Bleistift auf einem Collegeblock

 


Stelle Deine Frage neu

Oftmals hilft es, die Frage ein wenig anzupassen. Überlege daher nicht, was richtig ist, sondern was richtig für DICH ist. Gehe die Entscheidungsmöglichkeiten im Kopf durch, was könnte bestenfalls passieren, was geschieht im worst case? Vielleicht kannst Du auch eine Liste mit Pro und Kontra erstellen.

Achte dabei immer auf dein Körpergefühl. Wird Dir vielleicht übel oder bekommst du Kopfschmerzen? Auch die längste Pro-Liste kann ein tiefes Bauchgefühl nicht übertrumpfen. Oftmals merkt man das, wenn man diese besagte Liste anstarrt. Manchmal hilft es auch, eine Münze zu werfen.

Eine Münze? Richtig gelesen. Denn so wirst du automatisch gefühlsmäßig reagieren, je nachdem welche Seite oben liegt. Manchmal ist dies aber bei Kopf und Zahl der Fall. Zum Beispiel bei der Frage nach einem Umzug in eine andere Stadt.  Hierbleiben, in der Nähe der Familie vs. wegziehen für einen tollen Job? 
Beides ist mit einer Art Restschmerz verbunden. Gibt es hier ein Richtig oder Falsch? Ja. Aber für jeden ein anderes. Viele Entscheidungen sind eine Sache von Prioritäten oder letztendlich vom Bauchgefühl. Und es ist gar nicht so leicht, das Bauchgefühl von normalen Sorgen zu unterscheiden. Denn unsere innere Stimme ist so laut: „Ja, aber“, sagt sie.

 

Es geht an dieser Stelle nicht um Argumente

Doch Argumente sind kein Gefühl, Argumente sind der Verstand. Sie können helfen, keine Frage. Dennoch musst Du für einen Moment aufhören, diese ständig in deinem Kopf aufzuzählen und Dinge zu erklären oder zu rechtfertigen.

Ein Mann hält sich den Bauch, er scheint Schmerzen zu haben.

Was ist also Dein Grundgefühl? Denke daran, die Gedanken sind frei und niemand kann sie lesen. Viele Menschen vergessen, dass man sich auch begründet gegen das Bauchgefühl entscheiden kann. Doch das ist oftmals mit Panik verbunden. Vieles wollen wir nicht wissen. Denn wir glauben, dann handeln zu müssen. Beispiel Trennung, Du weißt, was ich meine.

Und dann gehen wieder die Argumente los. „Ich kann nicht“, oder „ich darf nicht“ oder „ich übertreibe“ – die Liste ist endlos. Auch das ist okay. Manchmal braucht es einige Zeit, bis wir uns wirklich spüren. Doch wenn Du immer wieder hinhörst, wirst Du es irgendwann wissen.  Denke daran, ob du dann handelst oder nicht, ist immer noch Deine Entscheidung.

Dieser Prozess dauert, das ist okay. Immerhin sprechen in uns ständig die Stimmen unserer Eltern, der Gesellschaft und anderer Bezugspersonen.  Das ist anstrengend! Zum wahren Kern vorzudringen kann deshalb ganz schön erschreckend sein. Gerade, wenn dieser das Gegenteil von dem ist, was von uns erwartet wird.

 

Nimm Dir nicht selbst die Wahl

Wenn Du Dein Bauchgefühl verdrängst, geht es aber leider nicht weg. Denn schon Erich Fried hat geschrieben: „Es ist, wie es ist“. Wenn Du neidisch bist, bist Du neidisch. Wenn Du diese Stadt hasst, dann hasst Du diese Stadt. All das wird sich dann andere Wege suchen. Wut zum Beispiel, Magen-probleme oder Kopfschmerzen. Also schau hin.

Spüre, was da ist und nimm Dir nicht selbst die Wahl. Denn das Bauchgefühl ist Dein Helfer. Du musst trotzdem nicht danach handeln. Was bleibt also zu sagen? Sag Du es mir, was willst Du wirklich?

Ein kleiner Tipp: Oftmals ist es hilfreicher zu wissen, was Du NICHT willst. Und überhaupt: Wer sagt, dass Entscheidungen für immer gelten müssen? Manchmal musst Du Dich übrigens gar nicht entscheiden. Denn Du hast viele Facetten. Und sie sind es, die Dich ausmachen. Du bist ein Gesamtpaket. Jeden Tag: Heute Kleid, dann wieder Hose, heute Sport und morgen Sofa.

 

Dir fällt es schwer, dein Bauchgefühl zu spüren oder deine Fähigkeiten und Talente richtig einzusetzen? Vielleicht stehst Du auch vor einer großen beruflichen Entscheidung oder überlegst, welches Studium zu Dir passt. Ich bin Coach und Unternehmensberater und setze dort an, wo Du stehst. Du weißt bereits, was Du willst. Ich öffne Dir nur die Tür.

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Ronald Wendel

Ronald Wendel